"Unter einer Anorexia nervosa versteht man eine Verhaltensstörung bzw. Essstörung, bei der es zum beabsichtigten Gewichtsverlust durch verminderte Nahrungsaufnahme, induziertes Erbrechen, Laxantien-Abusus und Hyperaktivität kommt.
Abzugrenzen von der Anorexie ist die Bulimie, welche als Ess-Brechsucht mit anfallsartigen Ess-Brech-Anfällen durch die Angst vor dem Dickwerden gekennzeichnet ist."
(http://flexikon.doccheck.com/de/Anorexia_nervosa)
Anorexia nervosa ist der medizinische Name für das, was von vielen liebevoll "Ana" genannt wird. Die Assoziation mit dem Mädchennamen Anna oder Ana ist bewusst gewählt. Durch diese Bezeichnung wird das Ganze abgemildert, Ana personifiziert.
Die "Freundin" von Ana ist Mia - Bulimie, Ess-Brech-Sucht.
Ich weiß aus Erfahrung in diesem "Milieu", dass Ana oft als 'erstrebenswerter' oder 'besser' angesehen wird. Ana steht für Disziplin, man nimmt besser ab, außerdem gehen mit Mia einige weitere Symptome und Folgen einher - die meisten erachten Mia als weitaus gefährlicher. Viele Mias versuchen reine Anas zu werden, holen sich auch Unterstützung in Gruppen.
Ana gleich Ana?
Es gibt nicht DIE Ana. Anas unterscheiden sich allein schon durch ihre Beweggründe und 'Motive', die zur Essstörung geführt haben.
Es gibt Anas die ausschließlich Hungern. Es gibt Anas, die relativ normal essen, aber exzessiv Sport treiben. Es gibt Anas, die Hungern und Sport treiben. Es gibt Anas mit zeitweise bulimischen Phasen. Es gibt Anas, die so wenig wie möglich essen, es gibt Anas, die bestimmte Lebensmittel vermeiden, es gibt Anas, die Hungern um abzunehmen aber wehmütig an Essen denken, und es gibt Anas die Angst vor Essen haben.
Es gibt nicht DIE Ana. Wir sind alle unterschiedlich. Das ist auch einer der Gründe, warum die Therapie so schwer ist.
Anorexia nervosa kann behandelt werden!
Oft erfolgt dies durch einen Aufenthalt in einer Spezialklinik - Ziel ist es hier die Gründe für die Essstörung zu erörtern, die verschobene Selbstwahrnehmung zu korrigieren und den Betroffenen langsam zurück ins Leben zu helfen. Es gibt allerdings viele Anas, die dies nicht wollen. Entscheiden sie sich jedoch dafür, gegen die Krankheit zu kämpfen, so befinden sie sich in der sogenannten "Recovery-Phase".
Um sich wirklich ausdrücklich mit der Krankheit zu beschäftigen, bitte ich sich weiter zu informieren. Ich habe nur das zusammen getragen, was ich vorrangig als wichtig erachte. Ich bin weder Arzt, noch nehme ich mir heraus anzugeben, ich wüsste alles über die Ana-Szene, und hätte hier ein vollständiges Bild zusammengetragen. Die Krankheit ist so vielschichtig, dass dies kaum möglich ist.
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