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annie

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Sonntag, 12. Oktober 2014

Die Sache mit der Selbstwahrnehmung..

In diesem Falle kann ich nur für mich sprechen:

Meine ES hat zwei Gesichtspunkte.

a) Ich habe eine schwierige Beziehung mit Essen, man darf es zeitweise sogar Essensphobie nennen. Das ist der eigentliche, psychologische und "gefährliche" Grund der ES. 
b) Ich bin zu dick. Stopp. Ich finde mich zu dick. Für mich gibt es da keinen Unterschied, für Außenstehende schon. Laut BMI und Optik bin ich im Idealgewicht, habe eine gute Figur, breites Becken, schlanke Taille. Nahe an 90-60-90. Früher habe ich sehr viele Komplimente für meine Figur bekommen. Dann wurde ich dicker. Jetzt bin ich wieder beim Ausgangsgewicht. Und verstehe nicht, wie ich damit leben konnte.

Es ist ein seltsamer Prozess. Einerseits weiß der Teil des Hirns, der für Faktenverarbeitung zuständig ist: 46,5kg. Idealgewicht. Entspricht der Norm. Ich habe bewusst einen Teil des Hirns geschrieben, denn der Verstand arbeitet anders. Und das ist das Ding.

Wüsste der Verstand: Das ist gut so, du bist nicht dick, musst nicht abnehmen!, wäre die ES halb so schlimm.
Dann ist lediglich das Auge da, und ein kleiner emotionsbedingter Teil, der sagt, "hey, dünner find ich aber schöner". 
Verstand und Wunsch lägen im Konkurrenzverhalten, der Psychologe müsste lediglich den Verstand verstärken, schwupps, ES geheilt.



Hah. Aber so ist es nicht. So war es bei mir in der Choice-Zeit. Jetzt ist das was völlig anderes.
Ich schaue in den Spiegel, und da ist nichts was sagt: "Sieht gut aus!" Alles was ich sehe, ist zu dick. Alles. Arme, Beine, Bauch, Gesicht, sogar der HALS ist zu dick. Ich fühle mich nicht wohl. Es geht nicht nur um Ästhetik. Es geht um Wohlbefinden. Ich fühle mich so, wie sich die meisten mit 50kg Übergewicht fühlen würden. Verdammt beschissen. Ich hasse es zu laufen und meine Schritte zu hören, ich hasse es zu springen und den Aufprall zu hören. 

Und das Paradoxe ist:
Als ich 50kg wog, und auf 47kg abgenommen hatte, fühlte ich mich damit weitgehend wohl.                                                                                                                                     "Es ist zwar nicht das Endziel, aber eine passable Zwischenstation - 1000x besser als 50kg".
Ist man einmal einer Zahl entkommen, so kann sie nicht mehr akzeptiert werden. Sah ich mit 47kg in den Spiegel und dachte "schau mal, das ist dünner, man sieht Schlüsselbeine, die Sehnen kommen raus", so sehe ich jetzt hinein und all das ist weg. Ich kann es nicht anders beschreiben, es ist als hätte es jemand ausradiert. Natürlich, faktisch ist es da, würde man zwei Bilder vergleichen, wären sie identisch. Aber die Wahrnehmung verändert sich mit den Zahlen. Die Schlüsselbeine sind kaum noch zu erkennen, Sehnen gibt es an diesem dicken Hals nicht. Und warum? Weil ich bei 45,9kg war. 47kg können nicht akzeptiert werden.

Ich denke, das ist mitunter eine der schlimmsten Sachen an der ES, es macht sie unkontrollierbar. Man kann nicht sagen, bei 32kg höre ich auf, man kann es nicht stoppen. Denn hat man einmal die 31 gesehen, sind 32 nicht akzeptabel.



Aktuelles Bild meines Bauches. Der Bauch sieht immer dünner aus, wenn man liegt.
Er ist aber nicht eingezogen! Durch Bauchmuskeltraining ist der Teil unterhalb der
Rippen dünner geworden, die Rippen sind sichtbar. Doch diese Beule am Bauch stört.

Aktuelles Bild meiner Beine. Am wichtigsten sind mir Schlüsselbeine, dünne Arme, 
Rückenwirbel, Beckenknochen und eine sogenannte "TighGap". Mit einer TighGap
berühren sich die Oberschenkel im Stehen nicht mehr. Meine Beine sind wieder dicker
geworden (47kg), die Gap war mal existent.





Ganz liebe Grüße,
Annie


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